Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Donnerstag, 26. März 2009

Magna Mater und Zeus - vom heiligen Schoß zum heiligen Phallus

Nachdem das Matriarchat von den Männern vor allem mit ihrer Entdeckung der Vaterschaft scheinbar entlarvt worden war, wandten sich die sexuellen Phantasien und damit auch die schönen Künste dem männlichen Körper zu und in der antiken griechischen Welt entstand ein in dieser Weise wohl beispielloser Phalluskult. Selbst in die uralten Tempel der Göttinnen zogen die Phalli ein, von denen meterhohe Exemplare in die heiligen Höfe und Hallen aufgestellt wurden und so Zeugnis vom patriarchalen Triumph ablegten. Sie zu erklimmen wurde zur religiösen Übung. Selbst der Geist entsprang dem Gehirn männlicher Götter, wie in Zeus Kopf die ziemlich männliche Göttin Athene–von Paris zurecht als Schönste verschmäht- ausgetragen wurde. Nachdem die Königin der Amazonen Penthesilea durch die Hand des Halbgottes Achilles getötet wurde – nicht ohne sich im letzten Augenblick noch in sie zu verlieben-, war das Bemühen der Griechen in Allem darauf gerichtet, ein Wiedererstarken der Frauen zu verhindern, ein Bemühen, das bis in die Neuzeit wirkte und die Ausbildung der Frauen noch bis vor Jahrzehnten stark beschränkte. Von allen Häusern der griechischen Antike, an allen Ecken, überall prangte der Phallus, und sei es derjenige von Hermes selbst nur zur Richtungsweisung an Staßengabelungen, den nunmehrigen Herrn verkündend. Doch steht auch der Phallus für eine neue Kultur, die sich an der männlichen Zeugungskraft und ihrer Erregung zwar berauschte, aber auch in der Vaterschaft ein neues Glied zum Schoß der Mütter schuf und dabei die Verantwortung für die Zeugung begründete. Der Mythos vom heiligen Schoß schloss die Männer aus, Göttinnen waren unsterblich, ihre sie begattenden Götter aber starben mit dem Wandel der Jahreszeit zu Eis oder Trockenheit hin, oft bei Wiedererblühen der Natur nur vorübergehend zum Freigang aus der Unterwelt entlassen. Was wäre geworden und wie hätte sich die Welt entwickelt, wenn sich der später so geheiligte Phallus sogleich das Heiligtum mit der großen Mutter Erde Schoß geteilt hätte? Beantworten können wir diese Frage historisch kaum, aber wir werden sie nunmehr in der Gegenwart mit der Rückkehr der Sieben Göttinnen beantworten müssen. Und die Antwort kann nicht in der Wiederherstellung romantisierter matriarchaler Herrschaft bestehen. Der Mensch war seit je ein Mangel- und Irrwesen, der allein in der unablässigen Überwindung des Mangels lebt und durch Irren nur erkennt. Das galt auch für die Herrschaft der Mütter, als Intrige und Hinterlist, Eifersucht und Eitelkeit, Lüge und Unaufrichtigkeit nicht weniger als heute auch das Verhalten vieler Frauen kennzeichneten. Das Paradies hat es nie gegeben, es existiert nur, um es sich zu wünschen. Somit gestalten wir unsere Welt nach allen unseren Erfahrungen aufgrund von Mangel und Irrtum und dazu gehören auch die der letzten Jahrtausende, mit dem Zurückdrängen der matriarchalen Kultur und Kulte und dem nahezu unangefochtenen patriarchalischen Sieg, bis wir jetzt vor der Not der Synthese uns wiederfinden, die Heiligtümer aus Schoß und Phallus zu vereinen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen