Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Mittwoch, 3. Februar 2010

Der Göttin Schöpfung

Aphrodite von Baia, Archäologisches Nationalmuseum Athen



Wie kam das Leben auf die Welt,
hat totes Sein so umgestellt,
Lebendiges jetzt quoll hervor,
des Harrens Macht ganz stark verlor,
dem Werden nun sie musste weichen,
Veränderungen zu erreichen,
die neue Kraft, die alles schuf,
begründete des Wachstums Ruf:
des Lebens allezeit Bewehrung
sich findet nur in der Vermehrung.

Gedanken viel der Mensch erdenkt,
vom Leben ihn schnell abgelenkt,
ganz ohne Zeit, in starren Räumen,
Begriffe nur die Wege säumen,
was all geschieht, wird weggedacht,
des Blutes Rausch dahin gebracht,
dass wohlgeformt der Einsicht nach
das Herz selbst die Idee erbrach:
für's Sein kann nur der bestens werben,
der sucht sein Glück allein im Sterben.

Da kam man in Gedanken an,
wo Leben einst dem Tod entrann,
dem Frieden nun harrt man entgegen
und muss sich nimmer mehr bewegen,
kein Werden kann uns noch erschrecken,
wenn ewiglich wir uns belecken,
und legen sanft die Hände auf,
gebannt nur durch des Himmels Lauf,
denn willst du dich nicht mehr vermehren,
dann brauchst mit keinem mehr verkehren,

So hatten wir, gerade erst geboren,
ans Jenseits wieder schon verloren
das Leben, just dem Tode abgerungen,
erneut ganz eng mit ihm verschlungen,
obgleich geschaffen nur zu unsrem Werden,
sich fortzupflanzen hier auf Erden,
in Lust und Liebe überall besungen,
die Seele weit davon durchdrungen,
des Lebens Glück als unser aller Ziel,
so wie's den Göttern einst gefiel.

Nach tausend Jahren langer Zeit
sind es die Götter endlich leid,
das Allerwertvollste sie gaben,
an ihrer Liebe wir uns laben,
doch nicht um alles zu verwerfen,
anstatt die Lebenslust zu schärfen,
wenn miteinander wir uns paarten,
wie uns die Götter offenbarten,
der Göttin Licht sie lassen strahlen,
wo andere die Liebe stahlen.

Das Leben durch die Göttin kam,
als sie mit ihres Leibes Scham
die ganze Erde heiß berührte,
die Kraft der Frauen Leib zuführte,
erspross nun neues Leben dort,
ein Mann bereitet hat den Hort,
zu öffnen ihn der göttlich Lust,
gedrungen aus des Mannes Brust,
die Göttin einst auch in ihn legte,
damit das Weib ihn recht erregte.

So preiset all der Göttin Tat,
als sie auf unsere Erde trat,
des Menschen Glück uns zu bereiten,
auf ihren Weg uns hinzuleiten,
denn ihre Seele zu erleben,
wir immerfort erregt anstreben,
wenn wir mit andren uns vereinen,
der Göttin Leib wird uns erscheinen,
der Göttin Odem wird uns wehen,
wenn wir in ihrer Lust vergehen.

© Karsten Cascais

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