Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Mittwoch, 10. März 2010

Leo: Überwindung der Vereinzelung

Vereinzelung des Menschen
Mehr Allgemeines, habe ich euch gesagt, als ihr im Augenblick der Vereinigung mit der göttlichen Lust und Liebe erlebt, werdet ihr nie erfahren. Denn mehr hat die Göttin nicht auf die Erde gebracht. Doch das ist gewaltig viel! Denn ihm entstammt alles Leben. Alles was dem Leben aber entstammt, ist göttlich, denn es unterscheidet sich dadurch vom Toten. Nichts aber findet ihr auf Erden, was auf ein Leben deutet, das von den irdischen Naturgesetzen entbunden wäre wie ein Leben nach dem Tode, mit Ausnahme des Wunsches der Menschen, nicht zu sterben. Ihr sterbt aber und alles, was einmal lebt, wird sterben. Denn euer Leben ist nichts anderes, als eine Veranstaltung auf Zeit. Euer Leben ist in jedem Augenblick das Ergebnis eines Werdens, es entsteht dadurch, dass die an seiner Erzeugung Beteiligten, wie Zellen und Organe, entsprechend der sie beherrschenden Information sich verhalten. Es ist ein Prozess und ein Prozess hat per definitionem einen Anfang und ein Ende. Die tote Materie organisiert sich und in dem Zusammenwirken entsteht das Leben. Euer Bewusstsein spiegelt euch die Ergebnisse des Prozesses, ihr nehmt euch selbst wahr. Euer Verstand verarbeitet nach ihm vorgegebenen Grundsätzen die Information und ermöglicht euch, an dem Prozess teilzunehmen, indem ihr mit eurem Verhalten auf ihn wiederum einwirken könnt. Auch euer Denken ist nichts anderes als ein Ergebnis des Prozesses des Werdens. Und alles ist zu Ende, wenn auch der Prozess endet. Euer Denken ist von keiner anderen Qualität als die, die den Prozess entstehen lässt und begleitet. Wie solltet ihr denn über dasjenige, was den Gedanken erst herstellt, wiederum hinausdenken können! Es ist alles Wunschdenken und Wunschdenken ist euch möglich, weil es die Effizienz des Prozesses verbessert, wenn der Mensch sich herzustellende Zustände vorstellen kann, die über das sich augenblicklich Einstellende hinausgehen. Dass er dabei aber die Voraussetzungen und Bedingungen seines Werdens verlassen könnte – um jenseits unserer Welt liegende Zustände zu bewirken-, ist nichts als blühende Phantasie. Denn durch die abstrakten Prinzipien unseres Denkens können wir zu jedem Möglichen auch das Unmögliche hinzudenken, ohne indessen damit auch nur die geringste Aussage über seine Realisierbarkeit damit zu verbinden. Somit lebt und beginnt und endet der Mensch ausschließlich im Rahmen seiner prozessualen Möglichkeiten. Daher kann er sich auch nur seiner selbst sicher sein, schon jede Wahrnehmung eines anderen oder Äußerung einem anderen gegenüber verliert an Authentizität. Wahrgenommen wird nur das, was die zur Verfügung stehenden Sinne vermitteln, zudem nur soweit es in den vermittelten Formen fühl- und denkbar ist. Andererseits kann sich ein jeder Mensch nur insoweit äußeren, soweit er dabei auch wahrgenommen wird. Wahrgenommen wird er von anderen wiederum nur im Rahmen deren Sinne und ihrer Verarbeitung, unter den gleichen Beschränkungen, unter denen man selbst nur wahrnehmen kann. Authentisch und damit real ist daher ein jeder Mensch nur vereinzelt, das heißt vollkommen sicher kann er nur seiner selbst sein. Er kann dieser Vereinzelung nur zeitweise und meist auch nur zum Scheine, also virtuell, entkommen, wenn er mit anderen zusammenwirkt, um soziale Prozesse und Gesellschaftliches zu bewirken. Er fällt aber stets auf seine Vereinzelung zurück, so dass der Mensch als das wirklich Reale dauerhaft nur sich selbst erleben kann. Dies ist zwar auch nur eine Fiktion des Werdens, die ihm sein Bewusstsein schafft, indessen eine solide Fiktion, da sie den Menschen als Individuum ausmacht. Alles aber ist stets ein Prozess mit einem Anfang und einem Ende.

Das Leben als einziges Allgemeines des Menschen
Ein Allgemeines, das über diese Vereinzelung hinausgeht und Gültigkeit auch ohne den konkreten den Einzelnen erzeugenden Prozess hat, ist das Leben als solches. Denn das Leben kommt von anderen zu jeden Menschen, der es weitergibt an seine Abkömmlinge, es existiert mithin über ihn hinaus. Das Leben ist das Einzige, von dem der Einzelne ein Teil ist, ohne dass diese Eigenschaft (dem allgemeinen Leben anzugehören) in dem ihn erzeugenden Prozess ausschließlich gründet. Dies beruht auf der Tatsache seiner Geburt und seiner Möglichkeit zur Vermehrung durch Empfangen und Zeugen, seiner Sexualität. Das Leben eines jeden Einzelnen ist in den allgemeinen Ablauf des Lebens durch Geburt und Vermehrung, der auf der Erde das Leben am Leben erhält, eingegliedert. Zugleich greift der allgemeine Zusammenhang des Lebens über jedes einzelne Leben hinaus. Er gibt eine Richtung vor, der sich der Einzelne um des Lebens willen nicht entziehen kann, der er sich wohl um den Preis des Todes verweigern kann. Dieser Tod beendet zwar nicht den sein individuelles Leben gerierenden Prozess, jedoch besiegelt er die Entwicklung seines Lebens zu einer Sackgasse des allgemeinen Lebens. Die Teilhabe am allgemeinen Leben, wodurch auch in Zukunft die Erde bevölkert werden wird, kann ein jedes Individuum nur dadurch sicherstellen, dass es seinen Gesetzen folgt. Mithin findet der Einzelne allein dort Zugang zu einer natürlichen Überwindung seiner Vereinzelung. Das allein gibt ihm Richtung und Maßstab vor, nicht anders als die Natur in ihrer Entwicklung die Richtung (zu überleben) vorgab und auf alle Zeit vorgibt. Daher findet der Mensch die natürliche Überwindung seiner Vereinzelung und die Teilhabe an einem Allgemeinen nur auf den vorgezeichneten Wegen zu seiner Vermehrung. Hierdurch erfährt er eine Richtung und so die Wahrheit. Denn Wahrheit bedarf der zuverlässigen Orientierung, die Sicherheit der Orientierung findet man aber nur in einem Punkt, der nicht sein eigen ist, das heißt, der nicht im Einzelnen selbst begründet und Teil eines sein Leben erzeugenden Prozesses ist, sondern außerhalb von ihm existiert. Dieser Punkt ist das allgemeine Leben als Eigenschaft aller Wesen und nicht nur die von einigen Einzelnen, auch nicht deren bloßen Summierung, sondern in Bezug auf alles Leben, das war und ist und noch kommen wird, er bestimmt die Richtung. Das Allgemeine in einem jeden Menschen beruht somit auf seiner Eigenschaft, Glied des allgemeinen Lebens zu sein, das ihm Richtung und auch das Ziel vorgibt, eines Zieles, das der Mensch als Glück und zudem als einen Prozess in Form seines Strebens nach dem Glück erfährt.

Göttliches Allgemeines
Wie aber kommt das Allgemeine zum Einzelnen? Auch das mag man als reine Definition begreifen, kann sich dabei dennoch nicht dem verschließen, dass das Allgemeine hier von anderer Qualität als das von ihm eingebundene Einzelne nur sein kann, denn wie könnte ansonsten neues Leben (und könnten damit wiederum Einzelnes) aus ihm entstehen. Im Heiligtum der Sieben Göttinnen glauben wir, dass das Allgemeine zum Einzelnen nur durch einen göttlichen Akt kommen konnte, indem das Leben als sich stets erneuernder und fortpflanzender Prozess einst von den Göttinnen in die Welt gebracht wurde und dass sich in dieser Schöpfung der Atem und der Geist und die Lust und die Liebe der Göttin erhalten haben und so unsere Welt beseelen. Daher glauben wir, das Göttliche allein dort wiederfinden und dem Menschen greifbar (und damit auch begreifbar) machen zu können, wo das Herz der Göttin am Heftigsten schlägt, beim Fortschreiten des Lebens zwischen den einzelnen Menschen.

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