Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Donnerstag, 4. März 2010

Leo: Vis vitalis perennis

Die Lebenskraft aller ist das Streben nach Glück

Glücksstreben richtet das Bewusstsein
Wisset und vergesset nie: ein jeder strebt, bei allem was er tut, allein nach seinem Glück. Denn so und nicht anders wurde er von Natur aus konstruiert. Bei allem was er tut, geht es ihm allein darum, sein Wohlbehagen zu erhalten oder auch zu steigern und eine Zunahme seines Unwohlseins zu vermeiden. Das ist der Schlüssel zu dem Verhalten eines Jeden und auch zu seinem Wollen. Das gilt selbst für den größten Wohltäter und Altruisten, auch er strebt bei aller Selbstlosigkeit damit nur nach seinem eigenen Glück. Würde es ihn unglücklich machen, würde er seine Wohltaten sogleich beenden und sie nicht mehr wollen. Das gilt nicht weniger für Menschen, die sogar ihr eigenes Leben für die Ideen anderer opfern, denn auch sie werden – zumeist durch Täuschung, Indoktrination, Berauschung oder Zwang – in einen Glauben versetzt, damit den Inhalt ihres Lebens oder Seins zu verbessern, zumeist in einem angeblich folgenden Jenseits oder in einem anderen imaginären Zustand. Ganz gleich, was auf dieser Welt geschieht, wenn Menschen handeln oder wollen, richten sie ihr Streben in Richtung Glück. Das Glück selbst ist nur ein Marker, kein Zustand, ein Versprechen nur und vermittelt doch denjenigen, die ihm folgen, durch stete Zunahme oder Wiedererlangung ihres Wohlbefindens auf dem Weg zu ihm das Gefühl, sich ihm zu nähern. Kein gesunder Mensch ist anders, alles andere, was man euch dazu sagt, dient nur eurer Ablenkungen von dem, wonach der, der euch seine Selbstlosigkeit preist, wirklich strebt. Es handelt sich bei dem Glücksstreben um ein wesentliches Strukturprinzip des Lebens. Das Prinzip ist vorgegeben unabhängig von allen möglichen Inhalten, so wie die Kraft des Armes oder die Weite des Schrittes. Den Arm kann man zum Schlagen ebenso wie zum Gruße heben, den Schritt zu einem jeden Ziel lenken, die Abläufe aber sind stets die gleichen. Das Besondere des Glückes aber ist, dass es das Bewusstsein steuert und damit das, was wir als den eigentlichen Kern der menschlichen Existenz wahrnehmen.

Höchstes Glück des überspringenden Lebens
Die Natur hat ihre lebensnotwendigen Funktionen eng mit dem Glücksstreben verbunden. Was dem eigenen Leben schädlich ist, es gar bedroht, entfernt den Menschen vom Glück mit starker Hand und treibt ihn zur Gegenseite hin, dem Pol des Unglücks, vom Wohlen hin zum Unwohlen und Leiden. Im Körper bereiten Schmerzen diesen Weg, Angst, Furcht und Schrecken fühlt das Bewusstsein. Hunger oder Durst sind mächtige Kräfte, die mit zunehmender Intensität ebenso den Willen spannen, dem Mangel abzuhelfen und die biologische Grundlage des Lebens zu sichern. Die Kraft erhält der Willen aus der Anziehung zum Glück, das Leiden zu beenden. Noch gewaltigere Kräfte aber wirken dort, wo es nicht mehr um die Sicherung des eigenen Lebens geht, sondern um die Erhaltung des Lebens als Art, um die Fortpflanzung und Vermehrung. Die Verbindung des Strebens nach Glück durch das sexuelle Bedürfnis, als welches der Mensch diese über seine Existenz hinausweisende elementare Aufgabe wahrnimmt, mit dem Glück könnte nicht enger sein, jedenfalls kennt der Mensch aus eigener Anschauung nichts Engeres. Denn dies ist die Nahtstelle des Lebens, wo es von den Lebenden auf die Künftigen überspringt. In keiner anderen Erscheinung aber manifestiert sich das Wunder des Lebens mehr als hier. Hier erfährt der Mensch am eigenen Leib, wie er Teil eines Anderen wird, von etwas, das über ihn hinausgeht und aus dem vollkommen Neues entsteht, das ihm später auch als anderes wird entgegentreten. Der einzelne Mensch, ob Mann oder Frau, wird zum Schöpfer, erfährt seine Teilhabe an der Schöpfung als ganz besonderes Glück, wie auch im Rausch des Orgasmus und in der Liebe. Die Natur fährt hier ihre größten Geschütze auf, den Willen und damit das Verhalten des Menschen an die Notwendigkeiten des Lebens fest zu binden. Sie gibt dabei ein nicht zu überbietendes Beispiel für das Streben nach Glück und ebenso für eine vorbestimmte Verknüpfung mit einer höchsten Glückseligkeit, woran sich alles andere orientiert.

Gesellschaftliche Eindämmung der Sexualität
Die Gewalt dieser Kraft war den Menschen mit zunehmender Zivilisation sehr wohl bewusst und sie richteten großes Bemühen darauf, sie zu zügeln und sich ihrer dienstbar zu machen. Dies erklärt die verbreitete Sexualfeindlichkeit in den meisten der so genannten Hochkulturen. Hinter einer Hochkultur steht immer ein System besonders komplexer Absprachen in Form von Normen und Gesetzen, Erwartungshaltungen und Erwartungszwängen, damit ein jeder im hochzivilen Konstrukt den von ihm erwarteten und somit notwendigen Beitrag leiste. Die Krux war dabei, dass er das Höchste, womit man den Menschen hierfür belohnen könnte, ohnehin schon besaß: das Glück in ihm und die Möglichkeit, im Sexuellen und auch in der Liebe die natürlich vorgegebenen Wege zu diesem Glück zu beschreiten. Also musste man ihm durch soziokulturelle Maßnahmen diese Wege verbauen. Dies erfolgte über die kollektiven Mittel von Normen, Ideen und Formen, die das Natürlichste, die Sexualität zu genießen, in das Gegenteil verwandelten und damit das Natürliche zum scheinbar Unnatürlichen und Perversen machten. War dies erst einmal vollbracht, besaßen andere die zur Kollektivierung erforderlichen Münzen, gewonnen aus dem in Leid gewandelten Glück, das man den Menschen moralisch mit Erfolg verboten hatte. So konnten Menschen andere Menschen leicht beherrschen. Seither steht die Höhe der Zivilisation einer Gesellschaft in einem notwendigen Verhältnis der Spannung zum persönlichen Glück der sie bildenden Individuen und hier vor allem hinsichtlich der Beschränkung ihrer von Natur aus vorgegebenen sexuellen Bedürfnisse. In allen diesen Systemen klafft aber unvermeidbar eine riesige Lücke zwischen dem moralischen Soll- und dem tatsächlichen Ist-Zustand, was selbstverständlich ist, denn das Leben lässt sich nie verleugnen. Da aber Gesellschaften nicht unmittelbar durch das Leben ihrer Mitglieder entstehen, sondern durch die abstrakten Anweisungen an sie, sich in bestimmter Weise zu verhalten und so die sozialen Konstrukte immer wieder entstehen zu lassen, schadet diese Kluft zwischen Soll und Ist nicht der Software der Gesellschaft, sondern allein den Individuen hinsichtlich ihres Lebens, ihrer Freiheit und ihrem Glücksstreben. Denn die Gesellschaft kann mit der Kluft bestens leben, wenn sie den Menschen wegen ihres Vorhandenseins nur ein hinreichend schlechtes Gewissen macht – zwingt dieses doch, je größer es ist umso mehr, zur Befolgung der abstrakten Regeln der Moral. Würde man das Essen als unmoralisch verbieten, so würden gleichwohl die Menschen essen, wenn auch, falls sie die Moral als für sich gültig akzeptierten, mit großen Schuldgefühlen. Hierüber aber war der Mensch immer schon bestens beherrschbar.

Lust und Liebe als Teil der immerwährenden Lebenskraft
Der Orden des Heiligtums der Sieben Göttinnen befreit Sex und Liebe wieder von der Schuld und kehrt das Göttliche bei ihnen hervor. Der Orden weiß durchaus um die Notwendigkeit des sozialen Zusammenhalts von gesellschaftlichen Formen und auch die Notwendigkeit, dass die einzelnen Mitglieder zur Bildung der abgesprochenen Formen ihre erwarteten Beiträge zuverlässig erbringen. Dies geschieht aber stets nur, um gesellschaftliche Zustände werden zu lassen, die dem Leben des Einzelnen dienen und ihn bei seinem Streben nach Glück fördern. Daher wendet sich der Orden mit aller Vehemenz gegen alle Formen, Ideen und Normen, die dem Einzelnen die Herrschaft über sein Glücksstreben zu rauben geeignet sind. Diese sind so vielfältig, dass der Einzelne mit dem eigenem Glück so fest verbunden sein muss, dass nichts gesellschaftlich Abstraktes dort noch dazwischen passt. Das Zentrum des Einzelnen ist allein sein Leben. Dieses Leben erfährt er durch sein Glückstreben, denn das Glück erfährt er als den bewusst gewordenen Sinn des Lebens. Hier allein findet er in Form der Wahrheit den Maßstab und in Form seiner Verknüpfung mit dem Leben anderer über seine Sexualität und die Liebe das Göttliche. Denn das Göttliche im Menschen ist das Leben, das dort sichtbar wird, wenn es aus dem einen Menschen kommend sich immer weiter überträgt, um ewig zu sein. Die Zeit ist eine Eigenschaft der Welt und kann sie daher nie beenden. Das Göttliche aber organisiert das Werden zum Leben. Und das Leben ist im Bewusstsein des Menschen gerichtet nach dem Glück. Diese Richtung hat die Göttin in die Welt gebracht, als sie mit ihrer Lust und Liebe einst die Welt befruchtete und dort das Tote zum Lebendigen werden ließ und das Glück zum Ziel setzte. Daher empfindet der Mensch selbst so große Lust und Liebe bei allem, was mit dem Zeugen und Werden des Lebens zusammenhängt, woran sich die Geschlechter berauschen. Das ist göttlich und natürlich, ihre Verneinung ist pervers. Und je mehr der Mensch von dieser Grundlage entfernt wird, um so mehr verliert er an Individualität und Würde. Dies zu verteidigen, hat er seine Freiheit. Weil dies so ist, steht im Zentrum des Kultes des Heiligtums der Sieben Göttinnen die Verehrung der immerwährenden Lebenskraft (vis vitalis perennis) der Göttinnen, wie sie in der ausschließlich ihnen gewidmeten Lust und Liebe ihnen von den Menschen erbracht wird. Die Menschen aber erleben in diesem Akt nicht nur ihre Zugehörigkeit zum allgemeinen Leben, das über alle Zeiten sich erstreckt, sondern auch dasjenige unmittelbar, was die Göttin auf die Erde brachte, als sie sie mit ihrem Körper lüstern streifte. Die Göttin jedoch verehrt man nur in ihrem Haus und zu ihrer Zeit, weswegen die Menschen außerhalb davon auch bei ihrer Lust und Liebe zu dem von ihnen erwarteten Verhalten und Beiträgen verpflichtet sind, am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das von ihnen Versprochene zu tun. Das ist die Kehrseite zu dem Glück, das die Göttinnen ihnen brachten. Nur im Orden waltet die freie Lust und Liebe, mit der die Menschen sich der Göttin fest verbinden.

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