Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Freitag, 2. April 2010

Leo: Allein der Göttin Leben ist unsterblich

Wie soll das Leben den Tod aufwiegen?

Der Tod und nicht das Werden ist Fiktion
Das kann es nicht. Doch seid getrost, der Tod, den es aufzuwiegen gelte, den gibt es nicht, mag er euch auch noch so sehr beschäftigen. Der Tod ist die begriffliche Verneinung des Lebens, das ihr erfahrt, in dem sich seine Äußerungen in eurem Bewusstsein spiegeln. Euer Leben ist ein Prozess, der von allem, was daran beteiligt ist, veranstaltet wird. Entweder ist ein Prozess oder es ist kein Prozess und fehlt es an ihm, so ist auch kein Leben. Denn nur was wird, kann im Augenblick des Entstehens sein, schon im nächsten Augenblick ist etwas anderes geworden und die Verbindung des einen mit dem anderen ist nur virtuell, im Bewusstsein wie digitalisiert. Das Bewusstsein verknüpft das jeweils Werdende für eine kurze Spanne zur Gegenwart, gaukelt gewissermaßen ein gegenwärtiges Sein sich selbst vor. Damit aber wird das so Verknüpfte nicht zu einem real existierenden Sein, dessen Verneinung nur der Tod sein könnte. Das vom Menschen zweifellos empfundene Sterbliche ist das Wissen von dem Transienten des Werdens, des Voranschreiten von Punkt zu Punkt im Werden. Alles ist vergänglich, erfährt der Mensch, denn überall, wo Leben ist, erkennt er das Vorübergehende des Werdens. Denn Leben ist ausschließlich ein Werden und nie ein Sein. Nur dem was ist, also einem Sein, könnte ein Tod gegenübergesetzt werden. Was der Mensch an seiner Sterblichkeit beklagt, ist das ihm fehlende Göttliche, dass er ein Werden und kein Sein ist. Das einzige Göttliche aber ist das Leben, denn es lässt immer wieder Materie und Energie, Staub und Erde, Moleküle und Atome zu einem Teil von ihm werden. Ein jeder kann an der Unendlichkeit des Lebens teil haben, aber niemand kann losgelöst von diesem allumfassenden Leben seine Endlichkeit überwinden. Die Wandlung des Werdens zu einem Sein, des Lebens zu einer Ewigkeit, kann nur dort erfolgen, wo alles geschehen kann, beliebig, wie man will, im Abstrakten und Begrifflichen, dem nichts in der Welt je entspricht. Wer sich in diese Beliebigkeit versteigt, der mag dort bleiben, läuft indes Gefahr, das Einzige, was ihm zu eigen ist, zu opfern, sein Leben, wie es die Natur ihm schuf und die Göttin ihm darüber hinaus ermöglicht.

Fromme Lüge
Die Vorstellung eines Weiterlebens nach dem Tod führt zur Selbsttäuschung. Zuerst einmal aber erleichtert sie das Leben und vor allem das Ableben in der Annahme der Unsterblichkeit, denn, um nach dem Tode weiterzuleben, bedarf es nur einer (begrifflich) kleinen Wandlung vom Diesseitigen zum Jenseitigen, das Durchschreiten eines virtuellen Tores, und schon geht es weiter in alle Ewigkeit. Eine scheinbar fromme Lüge, niemals zu wiederlegen, denn, wie schon Epikur den Mensch beruhigte, bist du, ist nicht der Tod, ist der Tod, bist nicht du- wer also sollte die Lüge entlarven. Warum indes soll man den Menschen die Hoffnung nehmen, wenn sie ihren ohnehin unvermeidbaren Weg in den Tod beschreiten? Da kann es nur einen einzigen Einwand geben: weil es der falsche Weg ist. Denn wer glaubt, seines Lebens Heil in der Ewigkeit nach seinem Tod zu finden, der wendet sich notgedrungen von der Göttin und ihrem Atem, der stets das Tote zum Leben erweckt, ab. Eine Liebe ist nur rein, wenn sie einem gilt und nicht nach Bedarf beliebig auf viele erstreckt werden kann. Man kann nicht das aus toter Materie geschaffene Leben unserer Welt preisen und zugleich den Strang dieses sich in der Welt fortsetzenden Lebens verlassen, um sein privates Leben nach dem Tod weiterzuführen. Das sind Widersprüche, wie auch die herrschenden Religionen der letzten Jahrtausende belegen, indem sie konsequent den Akt, Leben zu zeugen und zu empfangen, verleumdet haben. Wer den Göttinnen glaubt, der kann nicht die Einbahnstraße in die Ewigkeit nach dem Tode verfolgen. Er kann sich nur dem von ihnen der Welt eingehauchten Lebensquell unterstellen und das Leben preisen, niemals aber den Tod.

Nur im Leben findet der Mensch die Ewigkeit

Nur das Leben ist, nicht der Tod. Das Leben, dessen Teil der Einzelnen Leben ist, selbst ist ewig und bedarf nicht einer Ewigkeit, sollte es einmal nicht mehr sein. Denn es ist ein Teil der Göttin. Daher ist das ganze Leben auch ein Sein, das das Leben Einzelner werden lässt. Strebt der Mensch nach Ewigkeit, dann kann es nur dieses Leben sein, dass die Göttin in die Welt brachte. In dieses Leben kann der Einzelne sein Leben einbringen, es unterstellen und begreifen. Gelingt ihm dies, dann wird er mit der Göttin eins. Je mehr und je öfter seine Seele dabei in ihre aufgeht, je mehr ein Mensch spürt, dass es der Göttin Seele ist, die in ihm ist, um so mehr nimmt er an ihrer Unsterblichkeit teil. Denn unsterblich kann der Mensch allein durch sein Leben, nicht aber durch sein Sterben werden. Wer bei seinem Tod die Unsterblichkeit der Göttin Seele noch nicht in sich hat, der hat die Ewigkeit längst verloren. Jedesmal aber, wenn ihr der Seele der Göttin näherkommt, eure mit der ihren vereint, euer Leben als Teil des der Welt von den Göttinnen geschenkten Lebens erlebt, um so mehr schlägt der göttliche Puls der Ewigkeit des Lebens in euch. Ein Leben aus der Göttin Seele ist ein erfülltes Leben. Wer indessen auf ein erfülltes Leben blickt, der hat den Tod nicht mehr zu fürchten. Er sieht denen, die er hinterlässt, zufrieden in die Augen und preist ihnen sein Leben, von der Göttin und ihrer Seele Lust und Liebe erhöht und Teil des Lebens der ganzen Welt geworden.

Ewigkeit in der Göttin Arme
Leben ist Ewigkeit von Gottes Willen, womit die Göttin die Erde befruchtete. Ein Leben in jenseitiger Ewigkeit ist eine Kapitulation vor dem diesseitigen und dennoch göttlichen Lebensquell, deren Kraft zu nutzen nicht gelang, eine Ausflucht in die Beliebigkeit der Begriffe. Die Beliebigkeit lässt sich mit allem füllen, weswegen sie sich, einmal in eine Form gefügt, unter Herrschern und Beherrschern allergrößter Beliebtheit stets erfreute. Der Würde und Freiheit des Einzelnen aber und damit auch seiner Verantwortung und Liebe allein angemessen ist jedoch nur die Ewigkeit, die die Göttin uns verschaffte, als sie die Welt beseelte und uns die Kraft verlieh, aus uns neues Leben zu schaffen, dass sich selbst in gleicher Weise fortpflanzt. Das ist die vis vitalis perennis unserer Göttin. Daher fürchtet nicht den Tod, fürchtet euch jedoch vor einem leeren Leben, dessen Leere den Tod euch so bedrohlich nur erscheinen lässt. Erfüllung aber findet ihr umso mehr, je näher ihr der Göttin seid, erfüllt seid ihr, wenn ihr der Göttin heftige Leidenschaft in euch schlagen spürt. Auf diesem Weg könnt ihr Teil ihrer Liebe werden, wozu auch ihre Lust gehört. Im himmlischen Vergnügen werdet ihr euch ihrer Seele nähern und damit auch dem Glück der Götter. Euer Leben wird sich dem göttlichen Leben angleichen und geht einst gar in ihm auf, dann seid ihr am Ziel und nichts trennt euch mehr von der Göttin Liebe. Das ist das Glück, das ihr in eurem Leben allein nie werdet erreichen können. Wer das Glück je gesehen hat, bedarf nicht mehr seines individuellen Lebens. Damit seid ihr aller Sterblichkeit enthoben. Denn von nun an werdet ihr ein Sein und seid nimmer mehr ein Werden. Dies aber findet ihr nur in der Seele unserer Göttin.

Der Tod anderer

Und noch eins muss ich euch erklären. Von eurem Tod müsst ihr den Tod der anderen unterscheiden, den ihr anders als den eigenen Tod erleben könnt. Der Tod der anderen gibt euch zwar Beispiel, hat indes nichts mit eurem Tod gemein, wenn auch die Todesgläubigen alles in ein Jenseits werfen mit dem Versprechen eines allseitigen individuellen Wiedersehens. Doch bedenkt hierbei kritisch bereits eure eigene Wahrnehmung. Alles was ihr wahrnehmt, ist nur eine Annäherung an Vergängliches. Dazu gehören auch die anderen Menschen, denn ihr könnt nur ihr Werden begreifen, alles andere ist Fiktion und virtuell. Alles ist ein Kommen und Gehen. Das Bleibende und Unveränderliche existiert allein in eurer Einbildung, auf die Wirklichkeit hat das unmittelbar keinen Einfluss. Erst durch die Tugend der Verlässlichkeit kann die Einbildung auf Wiederhall bei anderen hoffen. Nur eines können die Menschen darüber hinaus miteinander zu einem Ganzen verbinden, das Leben dessen Teil sie alle sind, der Odem der Göttin, die alles wachsen und leben lässt. Ein jeder, der für sich nach der Göttin Liebe strebt, sich mit ihrer Seele zu vereinen, der findet dabei auch die anderen, denn auch deren Leben wird dabei zum Teil des von der Göttin eingehauchten Lebens und erst diese Gemeinsamkeit verbindet die Menschen über alle Fiktion und Virtualität hinaus. Den individuellen Verlust beim Tod eines geliebten Menschen kann dies indes nicht vermeiden, jedoch ähnlich wie der Einzelne gelassen von seinem individuellen Leben lässt, je mehr er des Allgemeinen der Göttin teilhaftig war, findet der allein gebliebene Trost in den Spuren des Lebens, das sich in dem Werden Einzelner fortsetzt.

Der Göttin Gnade
Um dir ganz klar zu antworten: das Leben kann schon seinen Voraussetzungen nach zwar nicht den Tod aufwiegen, es kann ihn aber entkräften. Soweit die Sterblichkeit dich betrifft, überwindest du sie mit einem erfüllten Leben dort, wo der Atem der Göttin weht und Leben schafft. Denn nur im Leben liegt die Ewigkeit und gerne begibst du dich in ihre Arme, wenn ihre Lust und Liebe, das ganze Glück dir scheinen. Vor ihrer Seele, dem Leben aller und der Göttin Glück und Licht verliert dein eigenes Leben jegliche eigene Bedeutung und du bist am Ziel. Bei den Lebenden mildert der Lebensquell, den die Göttin speist, die Erfahrung des Todes, umso mehr, je mehr und umso öfter alle Betroffenen bei der Göttin weilten. Die Grundeigenschaften des Menschen sind indessen niemals aufzuheben, der Mensch ist und bleibt ein Mangelwesen, den nur der Irrtum zur Erkenntnis gelangen lässt und der in jedem Augenblick –dabei des göttlichen Odems teilhaftig- ein Werden ist. Alles andere ist die Gnade der Göttin.

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