Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 9. Mai 2010

Leo: Zügelung der Triebe

Der Mensch ist geschaffen mit seinen Trieben, die, solange er allein oder in kleinen Gruppen lebte, für sein Überleben, sein Leben überhaupt, unerlässlich waren. Doch seitdem er in Gesellschaften lebt, bedürfen seine Triebe der Adaptation, der Zähmung, will er der Vorteile, die ihm das gemeinschaftliche Leben bietet, nicht verlustig gehen. Dreht man nicht die Entwicklung, im Sinne der Sozialisation, zurück, wenn gar der wichtigste und wohl auch machtvollste Trieb, der Sexualtrieb, aller Zügel entlassen wird?

Die Zügelung ist keine Verneinung
Jedenfalls in Bezug auf das Miteinander ist der Sexualtrieb der gewaltigste. Man soll zwar die anderen Triebe, wie denjenigen nach Nahrung, nicht unterschätzen, wenn der Mensch etwa Hunger leidet, indessen sind sie anders als der Geschlechtstrieb zu ihrer Befriedigung nicht unmittelbar auf einen anderen Menschen gerichtet. Der Geschlechtstrieb bestimmt daher unmittelbar die Wege, die der Einzelne bei seiner Einbeziehung in die Gesellschaft geht. Die Bildung unserer neueren Gesellschaften führt auch weit darüber hinaus, was einst das biologische Muster für die Herausbildung der Triebe abgab. Ihre Komplexität kann mit den einfachen sozialen Verhältnissen vor wenigen tausend Jahren gar nicht verglichen werden. Die Software der modernen Gesellschaften und deren vielschichtigen Verhaltensanweisungen zielen gerade auf die Eingliederung und Anpassung der Triebe, geben ihrer Ausübung zumeist erst eine sozialverträgliche Gestalt. Das physische und psychische Korsett des Menschen, das unter vielerlei Umständen entstanden ist und sich bewähren musste, wird mithilfe der Verhaltensanweisungen, aufgrund deren Informationen die zu bildende Gesellschaft geschaffen wird, auf die sich daraus ergebenden Anforderungen eingestellt. Die Triebe im Beisammensein zu zähmen, kann somit keine Frage sein. Welcher Art indes die Zügel sind, ist damit noch nicht entschieden. Die Menschen neigen aus Gründen der Vereinfachung dazu, das, was zu regeln und zu beschränken ist, gleich zu verbieten. Das ist der scheinbar einfachere Weg, einfacher jedenfalls aus der Sicht der zu erfüllenden Aufgabe. Zu gestalten ist weitaus schwieriger als zu verbieten, während letztes bereits mit zwei zu erfassenden Punkten, die die zu ziehende Grenze bestimmen, erledigt ist, bedarf es im ersten Falle einer unendlichen Vielzahl solcher einzubeziehenden Punkte. Negatives Verhalten, sei es ein Tun oder ein Urteilen, ist stets einfacher, als ein positives. Das negative Wissen der Menschen überwiegt das positive um ein exponentiell Vielfaches. Nahezu jeder weiß, was zu tun ist, dass eine Sache nicht gelingt, ein Geschehen nicht zum Erfolg führt. Kaum jemand kann aber einen sicheren Rat geben, dass das Erstrebte auch zuverlässig gelinge. Merke dir das genau, dass ist eine Grundeinsicht, worauf alle Herrschaftssysteme, auch die demokratischen beruhen. Wir können es auch als soziales Mafiasyndrom bezeichen: der Erfolg der dir zur Hilfe und Förderung Berufenen beruht darauf, dass sie dir nicht schaden. Dabei sind sie zumeist noch so geschickt, dass sie dir das, was ist, also das Normale, als das Ungewöhnliche darstellen und das, was nicht ist, was allein durch ihre Einschaltung bewirkt wird, als das Normale. Damit beherrschen sie den Verlauf, denn jedes Zurückgehen auf das, was ist, also das eigentliche Normale, rechnen sie sich somit stets als Erfolg ihres Einsatzes an. Sie beherrschen genau genommen nur den Umfang, wie sie dich vom wirklichen Normalen entfernen (dir als Hinwendung zum Normalen verkauft), so dass ihr Ablassen Dich zu deinem wirklichen Normalen zurückbringt, nunmehr aber scheinbar dank der Wirkung ihres Tuns. So verhalten sich alle und hierauf wurde auch das System errichtet, euch eurer natürlichen Sexualität zu berauben.

Zügeln, nicht Erlahmen
Die Erkenntnis somit, dass in der Gesellschaft eure Triebe zu zügeln sind, ist eine Binsenweisheit und folgt schon aus der Grundsituation eines jeden Menschen als Mangel- und Irrwesen. Die Zügel, ihre Beschaffenheit, ihre Länge und ihr Zustand, darin erst liegt die Antwort. Pferde zügelt man, um ihre Kraft zu nutzen, nicht jedoch um die Bewegung zu erlahmen. So geschieht es mit allem. Der Umstand, dass Nahrung auch die Mitmenschen nähren muss, kann nicht dazu führen, dass Nahrung vernichtet wird. Der Umstand, dass der sexuelle Trieb wegen seiner Stärke kanalisiert werden muss, bedeutet nicht, dass die Menschen ihm zu entsagen haben. Ein Feuer, das uns wärmt, kann uns auch vernichten, wenn es außer Kontrolle gerät, dennoch können wir es nicht erlöschen lassen, wollen wir auch in der kalten Jahreszeit leben. Die Sexualität, wie alle Triebe, beruht auf einer durchaus vergleichbaren Urkraft wie das Feuer. Gerät die Kraft außer Kontrolle, ist sie ungezügelt und zügellos, so zerstört sie das, was ihr Einsatz eigentlich schaffen sollte. Die Menschen bilden daher zurecht Zonen, in denen Anforderungen an die Zügelung variieren. Die Urkraft des Geschlechtstriebs bedroht Schwache und Schutzbedürftige besonders, die sie zum Spielball zügelloser Gier leicht werden lässt. Die Verhaltensanweisungen tragen dem seit je in entwickelten Gesellschaften Rechnung. Seit etwa in den westlichen Ländern die überkommenen, noch von der Sexualfeindlichkeit des traditionellen patriarchalen Eingottglaubens geprägten Sexualstandards gelockert und bis dann ganz allgemein zügelnde Grenzen beseitigt worden waren, wurde der notwendige Schutz der Kinder und Jugendliche vor der Stärke dieses Triebes besonders offenkundig. Denn die Stärke dieses Triebes machte auch vor ihnen nicht halt und instrumentalisierte sie zu Lustobjekten. Nur starre Grenzen können die noch nicht mündigen Menschen vor dieser Gewalt und den damit verbundenen Gefahren schützen. Die Ausweitung der Schutzräume für Kinder und Jugendliche ist eine notwendige Konsequenz der sexuellen Liberalisierung. Nicht weniger drohen andere Beziehungen der Menschen allein an der Gewalt des geschlechtlichen Triebes zu zerbrechen. Aus diesem Grund erlauben die Göttinnen im HDSG niemals gegebene Versprechen nur aus Lust zu brechen. Die Verlässlichkeit ist ein Ziel, das die Göttinnen dem Menschen mit der Schaffung allen Lebens vorgegeben haben. Auch gilt es, dass die Menschen nach vielen Vorgaben leben können, oft geht es nur um die zügelnde Wirkung und die dadurch bewirkte Sicherheit. Deswegen meinen die Göttinnen mit Verlässlichkeit jede Art, die den Menschen Sicherheit gibt. Das HDSG knüpft daher durchaus an vielen Möglichkeiten, das zivile Leben zu gestalten, an. Der Zügel können in der Tat die verschiedensten sein, auch nach Art und Weise. Indessen –und hier unterscheidet sich das HDSG von den tradierten Sichtweisen- die Triebe sind zu zügeln, aber nicht zu erlahmen oder gar zu beseitigen. Dass dies vor allem in Hinblick auf die Geschlechtskraft geschehen ist, habe ich euch zuvor schon hinreichend dargelegt, wie auch die dabei verwandten Tricks nachgewiesen. Zuerst wurde alles Menschliche in Abstrakta umgewandelt und damit beliebig beherrschbar und austauschbar gemacht. Dann vertauschte man die Inhalte und machte aus Leben Tod und aus Tod Leben, aus Glück Leid und aus Leid Glück und hatte alle im ausgeworfenen Netz, eines Bildes, dessen man sich noch nicht einmal schämte.

Nur auf den Trieben beruht das Menschsein
Den Menschen die Triebe zu zügeln lehren, fördert ihre Freiheit, den Trieben indes die Kraft zu nehmen, sie zu erlahmen, macht die Menschen gleich zu gemeinsam blökenden Schafen, auch dieses Bildes schämte man sich nie. Die Profanisierung dieser Lehre, die ihr zur Zeit in euren Staaten erlebt, wird euch alle auf die Weide treiben, dort gibt es Gras und Gras und Blöken. Eure Kraft, die Kraft des wilden Feuers, die auch alles versengen könnte, die fürchtet man seit je. Für sie ist kein Platz auf der Weide, man könnte euch dort niemals mit nur zwei oder drei Schäferhunden in Schach halten. Muss doch schon ein jeder einzelne Feuerplatz brandsicher gebaut sein, damit das Feuer dort ohne Sorge brennen kann. Also bringt man die Kraft zuvor vorsorglich zum Erlöschen, soweit es jedenfalls geht. Dies geschah über lange Zeit durch die Vertagung des in eurer Seele lodernden Feuers in die Zeit nach eurem Tod, ein leeres Versprechen leicht zu halten. Niemand vermochte seine Realisierung je zu kontrollieren. In den profanisierten Gesellschaften tut man sich damit naturgemäß natürlich schwerer. Wenn Gott Opium ist, dann bedarf es anderer Mittel, die Betroffenen zu berauschen. Einstweilen haben sich die Staaten hinsichtlich der Allmächtigkeit erst einmal auf Gottes Thron geschwungen und verkünden von dort aus ihre selbstgemachte Gerechtigkeit – die indessen ausschließlich und das auch noch ganz offen allein dem Erhalt der Macht der von dieser Allmächtigkeit lebenden Personen dient, ziemlich kurzfristig, allenfalls für eine Wahlperiode. Es steht zu erwarten, dass Gott doch bald wieder zurückkehrt und sich wieder auf den okkupierten Thron setzt, vielleicht auch zusammen mit den Okkupanten, es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte. Das ist das Ende einer jeden Gleichheit, die die Freiheit verlor. Das Feuer des Menschen, das in ihn brennt, speist seine Triebe, ohne dieses Feuer endet sein Menschsein. Nur durch seine Triebe gelangt der Mensch zur Würde. Und keine Kultur, die nicht auf diesem Feuer beruht, ist des Menschen wert. Einem feurigen Hengst oder einer prächtigen Stute Zügel anzulegen, sich ihre Kraft nutzbar zu machen, fördert das Fortkommen, bei einem lahmen Gaul ist das nur von historisierender Symbolik. Zu lahmen Gäulen aber wollen sie euch alle mit dieser Symbolik machen, nicht zu freien in Kraft strotzenden Rössern. Daher wisset, es geht zumeist nicht um das Zügeln, sondern um das Erlahmen, das man euch mir hohen Worten und ebensolchen Werten anpreist.

Im Dienst der Göttin bedarf es keiner Zügel
Die Zügel der Göttin sind kräftig, sie reißen nicht und geben auch nicht nach. Darum aber habt ihr auch an ihrem Feuer teil, wenn es in euch lodert. Dort ist alles zügellos. Doch was durch so prächtige bis in den Himmel schlagende Flammen entsteht, verträgt die starken Zügel der Göttin. Damit aber führt sie euch auf euren Weg zum Glück. Wer starke Zügel trägt, hat auch viel an Kraft zu bieten. Das ist der Weg, den wir euch im HDSG aufzeigen. Ohne Freiheit keine Würde und Gleichheit gründet allein hierauf. Die Zügel machen euch ein wenig gleicher, sonst würdet ihr nicht in der Welt der anderen passen, aber den Motor, den treibt ihr an und der ist von der Göttin und der ist von ihrer freien und ungezügelten Kraft in euch. Das ist die Kraft des Lebens, die aus dem Leib der Göttin eins quoll, in die Welt kam und die Erde befruchtete und die heute in euch eure Triebe nährt, aber nicht weniger auch euren Verstand, ohne den ihr nicht erkennen und auch nichts bewirken könntet. Wer durch die Lust und Liebe, die er in den Tempeln der Göttin zu ihren Zeiten erfährt, gestärkt in die Welt tritt, den formen die Zügel zusammen mit anderen zu den prächtigsten Gespannen. Das begründet nicht die Gleichheit, aber Schönheit und Gerechtigkeit, wie sie den Seelen der so Handelnden entspringt. In den Tempeln der Göttinnen zu ihren Zeiten, in den Sakralräumen, ist es die Lust und Liebe der Göttinnen, die in den Mitgliedern des Heiligtums lodert. Hier wirken allein die Hand und der Wille der Göttin, mündigen Menschen ihren Weg zu zeigen. Dies ist kein Platz für Zügel. Den Menschen und ihrer weltlichen Ordnung selbst überlässt es die Göttin festzulegen, wer als mündig oder noch als Kind und Jugendlicher gilt, denn nur starre Grenzen erlauben den Menschen hier die gebotene Klarheit. Auch nimmt die Göttin keinem Menschen den Willen, über sich selbst zu bestimmen. Die Sakralräume sind von jedem Zwang frei. Nur in der Freiheit eines jeden Willen kann ein Mensch die Göttin schauen, fühlen und gar preisen. Freiheit und Würde, Lust und Liebe, das sind eins. Wer sich in Leib und Seele mit der Göttin verschmilzt, wird mit ihr eins, ohne jede Form und Zügel. Hieraus erst entstehen die Freiheit, die die Verantwortung schafft, und das Glück, auf dessen Weg die herrlichsten Gespanne auch unter Zügeln schreiten.

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