Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 7. November 2010

Ballade von der Göttin Rückkehr

2008, 15.05 Uhr 


2008  15.06 Uhr
@ Wikimedia Commons, Nossa Senhora da Nazaré, Karsten Cascais


Ganz hoch in den Altar ich stieg, 
ein Bild von ihr zu stehlen,
die Kamera verdeckt ich hielt,
die Absicht zu verhehlen.


Als ich alleine vor ihr stand,
das Haupt sie neigte tief zum Kinde,
die Brust im offenen Gewand
sie gab zum Trinken ihm geschwinde.

Doch sanft umschlang ihr Arm den Knab,
eng drückte ihn an ihren Busen,
die Liebe ihm versunken gab,
in aller Ruhe ihn zu schmusen.

Ihr Anblick rührte meine Seele,
den Apparat, ich hob ihn an,
der Blitz erleuchtet hell die Szene,
dass ich Marias Bild gewann.

Die gold gekrönten Häupter strahlten
im gleißend flutend Lichte stark,
die Flächen scheinbar grell bemalten,
verzerrt die Kamera es barg.

Und noch einmal der Blitz ergoss
sich über diese stille Gruppe,
ein zweites Bild von ihr ich schoss,
als wäre sie nur eine Puppe.

Jedoch die Himmelsgöttin schuf
der Statue ein irdisch Leben,
als abends mich dann traf ihr Ruf,
die Bilder ließen mich erbeben.

Das erste spiegelte die Ruh,
ein Weib den Kleinen nährte,
ihm aufmerksam sie wandt‘  sich zu,
dass nichts an Liebe er entbehrte.

Im zweiten aber aufgerichtet
das Haupt erhoben blickt sie barsch
und dennoch sie dabei verzichtet,
zu rügen meine Neugier harsch.

Sie wollte mir weit mehr mitteilen,
seht meines Leibes Frucht und Pracht,
zu Hilfe sollst du mir jetzt eilen,
dass sich verbreitet meine Macht.

Entkleidet aller Weiblichkeit,
so Leib wie Liebe sind verborgen,
der Männer Macht dient ich allzeit,
sie zu erhalten, musst ich sorgen.

Obgleich ich von den Göttern stammte,
in Liebe ihnen eng verbunden,
der Mutter Macht ich anerkannte,
in die auch ich war eingebunden.

Sie strich man mir von meinem Leib,
die Lust und Freude gleich dazu,
allein abstrakt blieb ich ein Weib,
das schuf der Patriarchen Ruh.

Vorbei ist es mit Missgestalten,
die Göttinnen fordern ihr Recht,
zurück sie wollen es erhalten,
um Lob zu preisen ihr Geschlecht.

Und du trage mein Wort hinaus,
in aller Welten Himmelsrichtung,
zu bauen uns ein Gotteshaus,
zu hellen auf des Waldes Dichtung.

Wenn Jubel überall ertönt,
zum Glück die Menschen wir hinleiten,
die Freude jedes Leben krönt,
mit unsrer Kraft wir sie bereiten.

Dies ist dein Auftrag, gehe jetzt,
die Störung will ich dir verzeihen,
Belohnung sei dir ausgesetzt,
uns Göttinnen die Welt zu weihen. 

© Karsten Cascais

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