Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Donnerstag, 10. März 2011

Der Schöpfungsakt - der Göttin Kür


Gustav Klimt, Goldfische (1909/1902)


Die Götter sind ein Sein und Leben,
sie sind, nach nichts sie müssen streben,
nicht werden sie das, was sie sind,
kein Faden, den das Leben spinnt,
und doch sind alles sie,
das wir uns können denken,
aus Stoff und Energie,
ein jedes sie uns schenken,
was immer auch wir sollten werden
und alles findet sich auf Erden,
im Götter Sein ist's längst vorhanden
und nichts kam ihnen je abhanden.

Auch sind sie nicht, wie wir es kennen,
nach Zahl, Gestalt, Geschlecht zu nennen,
nach Grund und Zweck nicht zu erklären,
nicht nach Vernunft sie sich bewähren,
nach Zeit nicht zu erkunden,
ein Anfang nicht, kein Ende,
kein Ort, der je gefunden,
im Raume sich befände,
Begriffe können sie nicht fassen,
Ideen Göttliches entlassen,
des Truges selbstgemachte Bilder
zur Täuschung aufgestellte Schilder.

Was Götter denken, ist erschaffen,
kein Irrtum und kein Mangel klaffen,
nach ihrer Weisung richten sich
die Universen willentlich
zur Kraft der Energien,
Materie sich wandelt,
die Masse ward verliehen,
von Körpern sie nun handelt,
die stattet aus der Götter Willen
mit all des Lebens Kenntnis Hüllen,
die sich des starren Stoffs bemächtigen,
zum künftig Werden sie berechtigen.

So hob die Göttin aus der Taufe
ein Leben, das die Welt durchlaufe,
damit ein jeder werden kann,
als Einzelner die Kraft gewann,
doch langte ihr das nicht,
sie wollte mehr vom Menschen,
der Liebe, Lust Gewicht
herbei die Götter wünschen,
und sie berührte mit der Scham
der Erde Boden, auf er nahm,
was Götter streng geheim nur flüstern,
dass sie begehren Menschen lüstern.

Was Gottes ist, das ist vollkommen,
allein was selbst er sich genommen
und weiter hat dem Mensch gegeben,
um ihn zur Göttin anzuheben,
die Götter nun vermissen,
zu lieben gaben sie
dem Mensch der Freiheit Wissen,
die aber bindet nie
des Menschen Willen, zu begehren
und seine Götter zu verehren,
die Lust er ihnen hat entwunden,
bevor mit ihr er ist entschwunden.

Des Menschen Freiheit göttergleich
belebt der Götter Erdenreich,
in ihr da wirkt der Göttin Beben,
dass Liebe ihr zurück gegeben,
es zittert ihr die Brust,
erwartungsvoll sich hebt,
versessen auf der Lust
Vereinigung sie strebt,
geöffnet hat sie ihr Begehren,
davor sie nicht mehr kann sich wehren,
dass Menschen liebend in sie dringen,
mit ihr den Gipfel zu erklimmen.

Des Lebens Zweck die Liebe ist,
das Werden mit der Lust sich misst,
das Glück es treibt den Willen an,
stellt alles unter ihren Bann,
den sie auf uns erstreckt,
weswegen tot Gestein
zum Leben hat erweckt
und sie ist nicht allein,
zum Spiel sie hat den Mensch erfunden,
auf ihre Art an sich gebunden,
geöffnet hat sie ihm die Tür,
zu leben nach der Göttin Kür.
© Karsten Cascais

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